27. Oktober 2020
Warum es „Kinderpornografie“ für uns nicht gibt!

*Triggerwarnung*

Die meisten von Ihnen, die auf diesen Blog Post geklickt haben, werden mit einer Grundhaltung von „Was reden die denn da!“ hier in diesen Zeilen eintreffen. Zu Recht!

 

Aber warum gibt es „Kinderpornografie“ für uns dann nicht?

Pornografie ist vor allem in unserer Gesellschaft bekannt als Konsumgut. Allein im vergangenen Jahr wurde eine der bekanntesten Pornoseiten 42 Milliarden Mal besucht. Unter den 30 meistbesuchten Webseiten der Deutschen sind allein vier Pornoseiten. Auf diesen Seiten geht es um die Befriedigung von Bedürfnissen erwachsener Nutzerinnen und Nutzer. Das Anschauen ist meistens kostenlos und legal. Die Filme werden mitunter von großen Produktionsfirmen erstellt, die Darstellerinnen und Darsteller bekommen Arbeitsverträge und der Inhalt der Filme beruht auf gegenseitigem Einverständnis.*

 

Achtung! Nun schwenken wir zu Kindern. Stellen Sie sich vor, wie ein Kleinkind von einer erwachsenen Person im Kinderbett vergewaltigt wird. Würden Sie das „Kinderpornografie“ nennen? Wir sind der Meinung: Kinder können nie Teil eines Pornofilms sein. Denn genau das suggeriert der Zusatz „Kinder“ bei Pornografie ja. Was sie sehen werden, wenn sie sich die Bilder und Videos der eben genannten Szene anschauen würden, wäre ein fotografierter/gefilmter sexueller Missbrauch eines Kindes. Und genau so sollte es benannt werden: Missbrauchsdarstellungen von Kindern.

 

Zitat vom UBSKM: „Der Begriff Kinderpornografie ist ungenau und verharmlosend. Es sollte auch sprachlich zum Ausdruck kommen, dass jede derartige Darstellung ein Verbrechen zum Gegenstand hat. Es gibt keine Sexualität mit Kindern, denn sexuelle Handlungen an oder mit Kindern sind immer sexuelle Gewalt.“ – UBKSM

 

Natürlich ist der Begriff „Kinderpornografie“ sehr weit verbreitet und auch gesetzlich als „kinderpornografische Schriften“ definiert. Aus diesem Grund werden wir den Begriff „Kinderpornografie“ in Anführungszeichen auch weiter an einigen Stellen verwenden, um im Disclaimer darauf einzugehen, warum wir uns dennoch damit schwer tun. Als Stiftung setzen wir uns seit Jahrzehnten für Kinder und Jugendliche ein, die sexuellen Missbrauch und schwere Gewalt erlebt haben. Manchmal sind es schon Begriffe, die betroffene Kinder und Jugendliche stigmatisieren. Das wollen wir verhindern!

 


* Ausnahmen bestätigen die Regel

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