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Bahnbrechendes Projekt zur Prävention von Täterschaft

SCHWEDEN – Neben Sofortmaßnahmen zur Stärkung und zum Schutz von Kindern ist es für Childhood eine strategische Priorität, potenzielle Täter:innen zu stoppen, bevor sie sexuellen Missbrauch an Kindern begehen. Wir haben weltweit eine entscheidende Rolle dabei gespielt, in diesem Bereich Fortschritte zu erzielen, da wir wissen, dass neue Wege nötig sind, um die Bemühungen zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern auszuweiten.

Mit der Investition in das Projekt Prevent it im Jahr 2017, das von Forschern des Karolinska Instituts in Schweden entwickelt wurde, haben wir die weltweit erste evidenzbasierte, anonyme Online-Behandlung mit kognitiver Verhaltenstherapie für Menschen mit sexuellem Interesse an Kindern ermöglicht.

Damals wussten wir nicht, ob es möglich sein würde, Menschen mit sexuellem Interesse an Kindern zu erreichen – oder ob es möglich sein würde, ihr Verhalten zu ändern. Die Ergebnisse des Projekts zeigen jedoch, dass es sowohl möglich ist, potenzielle Täter:innen davon abzuhalten, Kinder zu missbrauchen, als auch dass diese Menschen bereit sind, sich behandeln zu lassen und ihr Verhalten zu überwinden.

Teilnehmende von Prevent it wurden über Darknet-Foren rekrutiert. Dies – und die Anonymität der Online-Behandlung – waren entscheidende Erfolgsfaktoren. Bis 2023 haben 700 Personen an der Behandlung teilgenommen, und fast 40 Fachleute wurden geschult. Prevent it wurde inzwischen ausgeweitet und wird neben Englisch auch auf Schwedisch, Deutsch und Portugiesisch angeboten.

Wir sind unglaublich stolz darauf, dass die aus Prevent it gewonnenen Erkenntnisse einen Paradigmenwechsel inspiriert haben, bei dem andere Akteur:innen Interventionen, die Täter:innen erreichen, als entscheidende Komponente zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern ansehen. Das Projekt hat frühzeitig weltweites Interesse auf sich gezogen und hat mehrere internationale Forschungsprojekte inspiriert, in denen die Methoden weiterentwickelt und verbreitet werden, um potenzielle Täter:innen zu erreichen und das Risiko zu verringern, dass sie sexualisierte Gewalt ausüben.