18. September 2024
Ihre Majestät Königin Silvia von Schweden initiiert Round-Table in Berlin

Berlin, 18.09.2024 – Zum 25-jährigen Jubiläum der World Childhood Foundation setzt Ihre Majestät Königin Silvia von Schweden, Gründerin der World Childhood Foundation (WCF), ein klares Zeichen für den Kinderschutz. Unter der Gastgeberschaft von Elke Büdenbender, Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, werden in einem Round- Table in Schloss Bellevue hochrangige Vertretende aus Politik, Fachwelt und Betroffenenexpert:innen zusammengebracht, um das Thema „Systemischer Wandel im Kinderschutz braucht intersektorale Verantwortung und nachhaltige Strukturen!“ zu diskutieren. Ziel der Veranstaltung ist es, die Rechte und den Schutz von Kindern und Jugendlichen angesichts des bevorstehenden Weltkindertags auf die politische Agenda zu setzen.

 

 

Ihre Majestät eröffnete die Veranstaltung mit einer eindringlichen Botschaft:
„Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, mit der World Childhood Foundation immer wieder den Fokus auf das oft tabuisierte Thema der sexualisierten Gewalt gegen Kinder zu lenken. Die Stiftung sieht ihren Auftrag darin, als Pionierin Wissen zu verbreiten, Diskurse anzustoßen und zukunftsweisende Initiativen wie das Childhood-Haus zu fördern. Oft habe ich betont, dass ich mir bei der Gründung der World Childhood Foundation vor 25 Jahren gewünscht habe, der Tag möge kommen, an dem eine solche Stiftung nicht mehr nötig ist. Solange wir diesen Punkt noch nicht erreicht haben, werden wir jeden Tag weiter daran arbeiten, Gewalt und insbesondere sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen zu verhindern.”

 

 

Die Gastgeberin Elke Büdenbender, Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, betonte:
„Viel zu oft wird weggesehen und das Thema verschwiegen. Wir müssen aber genau das Gegenteil tun. Wir müssen darüber reden und somit den Opfern zeigen: Wir sehen Euch, und wir werden nicht hinnehmen, dass sexuelle Gewalt weiter in der Mitte unserer Gesellschaft passiert – in Familien, in Kirchen, in Schulen und in Sportvereinen.”

 

 

 

Kerstin Claus, Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), hob hervor, dass effektiver Kinderschutz „starke Strukturen und engen Austausch auf allen politischen Ebenen, national und international“ erfordert. Sie betonte die Notwendigkeit der politischen Verankerung und Zusammenarbeit:

„Deutschland hat mit dem Amt der Unabhängigen Beauftragten, dem Betroffenenrat und der Aufarbeitungskommission eine Vorreiterrolle in Europa. Die direkte Beteiligung und Einbindung von Betroffenen ist dabei ein Garant dafür, dass Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt und Kinder und Jugendliche heute besser geschützt und unterstützt werden.”

Auch Nancy Faeser, Bundesministerin des Innern und für Heimat (BMI), und Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) nahmen an der Veranstaltung teil. Paus unterstrich in ihrer Rede die Notwendigkeit eines entschlossenen Vorgehens:

„Sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist unerträglich und doch geschieht sie in Familien, in der Nachbarschaft oder im Freizeitbereich und zunehmend auch im digitalen Raum. Als Bundesregierung haben wir unter anderem die Position der Missbrauchsbeauftragten gestärkt und wir sensibilisieren mit unserer Kampagne ‚Schieb den Gedanken nicht weg‘. Es braucht multiprofessionelle Zusammenarbeit, um unsere Kinder besser zu schützen!”

Fotograf: Thomas Imo

Ilka Kraugmann und Angela Marquardt, beide Mitglieder im Betroffenenrat bei der UBSKM, brachten die Perspektive der Erfahrungsexpert:innen ein:

„Der Betroffenenrat bei der UBSKM in Deutschland hat im kommenden Jahr sein 10-jähriges Jubiläum. Uns eint die Betroffenenheit von sexualisierter Gewalt. Wir bringen unsere unterschiedlichen Wege der Bewältigung der individuellen Gewalterfahrung in unsere vielfältigen Expertisen ein und freuen uns auf den Austausch zu dem so wichtigen Thema des Round-Table-Gesprächs.” Dr. Astrid Helling-Bakki, Gesch.ftsführung und Vorstand der World Childhood Foundation Deutschland (WCF), fasste ihre zentralen Forderungen des Round-Table zusammen: „Wir benötigen gesetzliche Anpassungen und nachhaltige, intersektorale Finanzierungsmodelle, um die Rechte der Kinder umfassend zu schützen und sicherzustellen, dass jedes Kind die Unterstützung erhält, die es verdient – nicht nur punktuell, sondern mit langfristiger Wirkung.”

Der Round-Table der World Childhood Foundation macht deutlich, dass der Schutz von Kindern und Jugendlichen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Mit klaren Botschaften, konkreten Handlungsvorschlägen und dem Aufruf zur intersektoralen Zusammenarbeit setzt die Veranstaltung ein kraftvolles Signal zum bevorstehenden Weltkindertag: Kinderrechte und Kinderschutz muss in den Mittelpunkt des politischen und gesellschaftlichen Handelns rücken.

Download Pressemitteilung 18.09.2024

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