BREMEN | DEUTSCHLAND
Willkommen im Fussball
Wer wir sind
Der gemeinnützige Verein REFUGIO Bremen e.V. arbeitet seit 1989 als psychosoziales Behandlungszentrum mit Flüchtlingen und Folterüberlebenden. Mit der Unterstützung der World Childhood Foundation konnte REFUGIO ein erstes Projekt zur Stärkung der Therapie und Netzwerkarbeit von jungen Flüchtlingen in Bremen (therapy and advocacy for child refugees ) umsetzen. Darin wurden nicht nur adäquate Behandlungsangebote entwickelt, sondern durch Lobbyarbeit auch Erfolge zugunsten einer professionellen, nachhaltigen und finanziell abgesicherten Behandlung erzielt.
Wem wir helfen
Die Zielgruppe besteht aus schutzbedürftigen Flüchtlingskindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft. Die meisten der Geflüchteten kommen aus dem Bürgerkriegsland Syrien oder Nachbarländern, wo die syrischen Flüchtlinge kurzfristig Schutz suchten, bevor sie nach Deutschland fliehen mussten.
Was wir tun
Die Zielsetzung des Projekts gilt einer nachhaltigen Verbesserung der psychosozialen Gesundheitsversorgung für junge und jugendliche Flüchtlinge. Gleichzeitig sollen Fußballtrainings eingerichtet werden, die an den Refugio e.V. angebunden werden, eine Brückenfunktion inne haben und damit einen besseren und leichteren Zugang zu therapeutischer Behandlung ermöglichen. Konkret finden die spezifischen Angebote in einem sicheren therapeutischen Umfeld statt und werden von geschulten und qualifizierten Betreuern (männlich und weiblich), ehrenamtlichen TrainerInnen und von einer therapeutischen Fachkraft begleitet. Falls notwendig, werden zusätzlich muttersprachliche Dolmetschende eingesetzt. Zudem sollen den Teilnehmenden weitere Rahmenangebote und Hintergrundinformationen vermittelt werden, um den jungen Menschen zu ermöglichen, sich psychisch und sozial zu stabilisieren und somit in Deutschland leichter „Fuß fassen“ zu können, eine Bearbeitung der traumatischen Erlebnisse zu wagen und den nachfolgenden Integrationsprozess zu beginnen. Dafür finden drei – fünf wöchentliche Trainingsgruppen statt, eine davon für Mädchen. Das Training findet auf geeigneten Sport- bzw. Trainingsplätzen statt, u.a. auf dem Gelände des SV Werder Bremen. Die therapeutischen Gespräche können dort nur begrenzt stattfinden, so dass wir diese hauptsächlich in unserem Behandlungszentrum ermöglichen.
Das steckt dahinter
Im Jahr 2015 flüchteten 331.000 Menschen aus Krisen-Regionen nach Deutschland. Sie kamen mehrheitlich aus Syrien (mehr als 30% seit Januar und etwa 50% allein im Oktober). Etwa ein Drittel von Ihnen sind unbegleitete Minderjährige. Diese Personengruppe wächst stetig – Bremen hat im vergangenen Jahr viermal so viele von Ihnen aufgenommen als im Königsteiner Schlüssel vorgesehen (1 %). Ihnen steht nach dem Jugendhilfegesetz sowie auf Grundlage der UN-Kinderrechtskonvention ein besonderer Schutz zu. Die „Willkommenskultur“ und -struktur ist in Bremen noch dabei, sich auf diese Situation einzustellen. Dadurch können die notwendigen Bedarfe der Kinder und Jugendlichen kaum gedeckt werden. Insgesamt mangelt es jedoch weiterhin nicht nur an Unterbringungsmöglichkeiten, sondern auch an (geschultem) und mehrsprachigem (insbesondere kurdisch oder arabisch) Personal in den Ämtern, als auch bei den Jugendhilfeträgern (BetreuerInnen, SozialpädagogInnen, -arbeiterInnen). Auch bedarf es eines besseren und breiteren Zugangs zu therapeutischen Angeboten und Freizeitaktivitäten.
Zahlen und Fakten
Durch das Projekt von Refugio Bremen werden jährlich 80 Kinder und Jugendliche angesprochen.
Organisation
Verein REFUGIO Bremen e.V.
Weitere Informationen
www.refugio-bremen.de/
Kontaktperson bei Childhood
Dr. Astrid Helling-Bakki
astrid.helling-bakki@childhood.org
+49 179 4696767